Nie wieder ohne Handy?!
mein aldi ist nicht sehr weit entfernt. 200m vielleicht.
also kein weg bei dem man sagen würde, das handy sollte unbedingt mit dabei sein.
wenn jemand, in der halbe stunde in der ich weg bin mich anruft, ist es wirklich nicht zuviel verlangt, dass derjenige das etwas später wieder versucht. denkt man sich.

um ehrlich zu sein, ich neme das handy zum einkaufen äusserst selten mit. ausnahme ist, wenn ich wichtes gespräch erwarte...

so habe ich auch gestern darauf verzichtet mein mobiltelefon mitzunehmen, als ich zum aldi tigerte um meine wöchentlichen einkäufe zu erledigen.

auf dem rückweg allerdings, schwer beladen, sehe ich plötzlich vor mir, wie etwas - erst undefinierbares - auf dem bürgersteig liegt und sich ein mann darüberbeugt.
ein paar schritte näher und ich erkenne dass die "masse" eine ältere frau ist, die hingefallen sein musste.
der mann, immer noch damit beschäftigt ihr behilflich zu sein, sie aufzurichten.
ein jüngerer mann bleibt bei den beiden stehen und zückt sein mobiles um geschwind die notruf nummer zu wählen.
als ich mich der stelle nähere, höre ich, dass der jüngere die lage schildert und sehe, wie der andere mann die dame nun vorsichtig zum sitzen gebracht hat.
sie ist wachsbleich. da alles rundherum von eis und schnee befreit ist, kann nicht das der grund ihres sturzes gewesen sein.

obwohl die lage "unter kontrolle" ist und die beiden männer sich um die dame kümmern, fühle ich mich dermassen hilflos und schlecht, als ich an ihnen vorbeigehe.

nur wenig später fährt dann auch schon der notartztwagen mit sirene und blaulicht vor.

ich weiß, dass wenn ich zuerst an der unfallstelle gewesen wäre, ich wäre auf die strasse gesprungen, um jedes auto anzuhalten bis ich einen fahrer gefunden hätte, der den notarzt hätte rufen können. dennoch bedeutet das verschenke zeit.

mir gehen die szenarien nicht aus dem kopf und ich nehme mir vor, dass ich von nun an mein handy nicht mehr zuhause liegen lasse.
Freitag, 30. Januar 2004, 11:01, von stormstrider | |comment

 
Fluch und Segen
Man bekommt mal wieder vor Augen geführt, wie nah sie beieinander liegen. Ein bisschen hat mir ihre Geschichte Gänsehaut gemacht. Und sie rüttelt ein wenig auf, sein tun immer mal wieder aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Ich kann Sie gut verstehen.

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stimmt
man sieht oft erst eine andere perspektive, wenn etwas passsiert ist.
in dem fall nenne ich es glück, dass noch andere unterwegs waren. obwohl ich an einer "haupt"strasse wohne, sind nicht häufig fussgänger unterwegs.

ich denke mir nun, es schadet nichts das telefon dabeizuhaben. einen anruf kann man, wenn's unpassend ist, ja immer noch wegdrücken oder ignorieren. und die dinger sind klein genug, dass sie nicht wirklich stören.

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was
wohl aus der alten frau geworden ist ?

handy sind mit sicherheit sehr gute rettungshelfer um sofort hilfe anfunken zu können. aber eine gute erstehilfeausbildung kann auch - besonders als ersthilfe - leben retten.

ich trage zwar immer ein handy bei mir, aber mein erstehilfkurs liegt genau 19 jahre zurück. also, ich kann niemanden retten und das macht mich nachdenklich.

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ich hätte
keine erste hilfe leisten können, um ehrlich zu sein, es hätte mir sogar angst gemacht, wenn ich es hätte versuchen müssen.

zum einen ist mein erste hilfe kurs auch so 18 jahre her und zum anderen hätte ich alleine schon durch die angst mehr schaden anzurichten als gutzutun, nicht sehr kompetent helfen können.

deswegen wäre mir das mitführen eines handies auch so wichtig gewesen. wenn man dann die entsprechenden leute dran hat, können die anweisungen geben und, wie in diesem fall sind kaum 5 minuten vergangen und der krankenwagen war da.

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jo. handy daheim lassen
gibt es bei mir auch nicht... aus selbigem Grund...
warum auch?
ich hab es seit Monaten dauernd auf Vibra-Call.
wenn ich zuhause bin ist das laut genug...
wenn ich im Büro oder sonstwo bin und es gerade nicht passt...
dann stört das Klingeln wenigstens keinen.
ach und falsch machen bei der Erst-Hilfe kann man eigentlich nix!
schlimm ist gar nix machen.
einfach da sein, ruhig zureden, den Kopf wo drauf legen... reicht schon wenn man denn alles andere vergessen hat.

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Auch wenn
der letzte Kurs lange her ist, glaubt mir, sowas vergisst man nicht. Irgendwo ist das alles gespeichert und kommt bei Bedarf garantiert wieder auf den Bildschirm.

Ich habe mal eine hysterisch kreischende Schwangere in ihrem Badezimmer stehen gehabt. Blutsturz. Sie war völlig außer sich und in Panik um das Kind. Ich hätte geschworen, ich würde bei sowas völlig nutzlos sein. Ist aber nicht so. Ich war die Ruhe selbst, habe ihren Frauenarzt angerufen (war auch meiner - sehr praktisch). Ich wusste, der hatte eine Tagesklinik und konnte helfen. Dann hab ich ihre beiden Jungs vor dem Videorekorder geparkt und beruhigt, dass der Doc schon alles richten wird. Dann ihren Mann auf der Arbeit informiert und sie zum Doc gefahren. Alles in Blitzgeschwindigkeit.

Hinterher hab ich mich über mich selbst gewundert. Aber seitdem hab ich weniger Schiss vor solchen Situationen. Ich weiß einfach, dass ich es meistern kann. Denn zum Nachdenken ist gar keine Zeit, man handelt einfach.

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Erste-Hilfe-Kurs,
das wär's doch Frau Stormstrider. Da nützt das Handy auch recht wenig. Wenn's hart auf hart kommt, sind 5 Minuten schon zu viel. Und häufig kann man mit ganz einfachen Maßnahmen Leben retten. Da brauch man kein Notarzt sein, die ABC-Regel kann jeder lernen und die cardiopulmonale Reanimation hört sich schlimmer an, als sie ist. Prinzipiell können Sie dabei (fast) nix falsch machen, weil toter als tot geht ja nimmer.
Wussten Sie übrigens, dass am Frankfurter Flughafen Notarzteinsätze an internationalen Terminals viel erfolgreicher sind, als an den Kurzstreckenterminals. Dafür gibts auch einen Grund. Vor allem die Amis lernen das schon in der Schule und wenn da einer rumfällt stürzen sich gleich 10 auf den. In Deutschland gehen 10 Leute vorbei und machen garnix.

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Wir hatten auch
einen 2 tägigen Erste-Hilfe-Kurs in der Schule. Mit allem Drum und Dran. Und den muss ja auch jeder machen um überhaupt seinen Führerschein zu kriegen. Man macht sich nur danach wenig Gedanken darüber, was man alles gelernt hat. Man will ja auch nicht drüber nachdenken, dass man mal in eine solche Situation kommt.
Ich finde, dass die Amis so anders reagieren zeigt eher, dass die eine andere Einstellung dazu haben. Was in der Regel Erziehungssache ist. In Deutschland ist es wirklich extrem verbreitet den Kopf in den Sand zu stecken und nur an sich zu denken. Ich denke, daran liegt's. Denn die Kurse haben wir alle gemacht...

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Für erste Hilfe in der Schule,
bin ich wohl zu alt gewesen. Das gab's bei uns nicht. Und die "Sofortmaßnahmen am Unfallort" für den Führerschein, bringen nicht wirklich viel. Herz-Kreislauf-Stillstände lassen sich in aller Regel nicht durch die stabile Seitenlage beheben ;-)
Aber natürlich haben Sie recht, wenn Sie sagen, dass in Deutschland gerne weggeschaut wird. Das sehe ich auch so. Den Leuten fehlts mitunter an Zivilcourage.

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ich denke mal
wenn uns (mir) erste hilfe bereits in der schule nähergebracht worden wäre, so dass die natürliche angst durch sicherheit ersetzt worden wäre, würden sich bestimmt nicht mehr so viele umdrehen.

ich habe keine ahnung, wie ich in einer ernsten situation reagieren würde, da ich *gottseidank* bisher nie in einer solchen war. mir ist aber bewußt: unwissenheit fördert unsicherheit.

ich hab damals nur den führerscheinkurs gemacht, und mir sind noch lebhaft geschichten in erinnerung, die dabei erzählt wurden, die mehr verunsicherten als mut zu machen.
zumindest erinnere ich mich an eine, denn seitdem ist es wohl so, dass man einem motorradopfer nicht mehr den helm abnimmt.
ehrlich, sowas übertragen auf die situation an sich, nämlich helfen zu wollen und dabei noch mehr schaden anzurichten, beunruhigt mich ungemein.

darum wäre es mir - wie gesagt - viel lieber in einer notsituation zumindest hilfreiche kompetente anweisungen zu bekommen, wie zu verfahren ist.
darum kam ich auch zu dem schluss, besser handy dabei haben.

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Natürlich ist so ein Handy
Gold wert Frau Schtormschtrider ;-) Seit Einführung der Handys, also der D-Netze ist auch die Zahl der erfolgreichen Reanimationen gestiegen, weil die Verständigung viel schneller von statten geht.

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